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"Ich brauche keinen Kamin!"

Die Vorteile für den Kauf eines Kaminofens liegen klar auf der Hand (würde man mich nachts wecken, würde ich sie wahrscheinlich ohne mit der Wimper zu zucken runter beten können). Doch das reicht mir nicht. Um meine Kunden zu verstehen und auch beraten zu können sollte ich das „FÜR“ und das „WIDER“ kennen. Denn - zumindest meiner Meinung nach - ist der beste Verkäufer der beste Berater. Sollten die Nachteile für einen Kunden also überwiegen, würde ich nicht zögern von einem Kamin abzuraten. Fadenscheinige Argumente rechen sich spätestens dann, wenn der Kunde mangels guter und ehrlicher Beratung unzufrieden ist oder sich möglicherweise noch beschwert.

Nun denn … haken wir die allgemeinen Vorteile schnell ab, damit wir uns endlich mit den Nachteilen (dem „WIDER“) beschäftigen können. Zu allererst wäre die schnelle Wärmebereitstellung ein Vorteil. Holz rein, Feuer an, … und warm wird die Bude. Als nächstes wäre die Umweltfreundlichkeit (durch die Verbrennung von nachwachsenden Brennstoffen) und - zumindest bei den neuen Öfen - hohe Energieeffizienz (bis zu 90 %!!!) zu nennen. Sollte man die hauseigene Heizung mit dem Kaminofen unterstützen und direkt das Brauch- bzw. Heizwasser mit erwärmen, können die Heizkosten gesenkt und damit energiesparend geheizt werden. Nicht zu vergessen ist der Kamin als „Mitte des Wohnens“. Die unfassbare Angebotsvielfalt an Kaminöfen bietet für die meisten Menschen genau den richtigen Kamin für sein Heim, seine Familie und seinen Lifestyle. So viel zu den offensichtlichen Vorteilen.


Was ist mit den Nachteilen? Weswegen sollte man davon absehen einen Kaminofen zu kaufen? Naja … als allererstes ist da das Nachbefeuern. Im Gegensatz zu einer Heizung, muss der Kaminofen mit Holz nachbestückt werden (man muss vom gemütlichen Sofa hin- und wieder aufstehen). Anmerkung: Bei einem Gaskamin mit Steuerung per App bzw. Fernbedienung hat man das Problem nicht. Das nächste Thema ist für mich als Opa besonders wichtig: Sicherheit. Denn der Kamin steht mitten im Wohnraum. So sind Unfälle mit (Klein-) Kindern, Hunden, Katzen aber auch mit erwachsenen Personen zwar selten, aber nicht unmöglich. Weiterhin können bei falscher oder schlechter Installation des Ofens bzw. schlechter Belüftung gesundheitliche Folgen durch Sauerstoffmangel entstehen. Auch das falsche Beheizen durch nicht zulässige Brennmittel kann zu Gefahren führen. Ein weiteres Thema sind Wartungsarbeiten. Ich denke das ist etwas, dass nicht nur bei Kaminöfen ständig vernachlässigt bzw. vergessen wird. Jedoch gehört das Pflegen und Warten des Kamins natürlich zum Werterhalt des Ofens dazu (steht in der Bedienungsanleitung bzw. sagt ihnen ihr Berater/Kaminbauer). Merke: der Schornsteinfeger reinigt nur denn Schornstein. Weder Ofen noch Ofenrohr werden durch ihn gewartet/gepflegt.


Das wären so die größten „WIDER’s“ die ich gefunden habe. Aber da gibt es natürlich noch ein paar mehr. Es kann zum Beispiel sein, dass man Feuer und dessen Wärme einfach nicht so sehr mag. Vielleicht reicht einem ja das Grillfeuer im Sommer und die Gasheizung aus. Natürlich macht der Kamin bei Montage und Betrieb auch nicht wenig Dreck (Holzsplitter oder Asche). Vielleicht ist auch einfach kein Budget da. Machen wir uns nichts vor. Kamine sind in Zeiten von modernen Heizungen einfach ein Luxus.


Ich wäre kein überzeugter Kaminberater, wenn ich das so stehen lassen würde … Ich denke Kamine sind ein Luxus, den man mit Raffinesse und Qualitätsanspruch zu einem mehrnutzenstiftenden Mittelpunkt des Wohnens machen kann. Etwas wundervolles, dass ein Zuhause noch mehr zu einem Zuhause macht. Jedoch sollte man nicht „einfach irgendeinen Kamin“ kaufen. Also sprecht den Kaminprofi eures Vertrauens an und wägt in Ruhe ab, ob ein Kamin das richtige für Euch ist.

Ich wünsche Euch allen eine schöne und erfolgreiche Woche. Das das Wetter wieder besser zu werden scheint, hoffe ich auf schöne und ruhige Abende am prasselnden Gartenfeuer.


Liebe Grüße,

Theo Peitz

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